Am 30. November 2022 fand bei uns im D-Gebäude ein Elternabend unter der Überschrift „Digitale Welten“ statt. Durch den Abend führte uns ein Medienreferent der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen.
Ein Schmunzeln wurde gleich zu Beginn erzeugt, als den Erwachsenen einleitend ein Bild mit diversen, heutzutage weitestgehend vergessenen Geräten, wie z.B. einem Walkman, einem Beeper, einem Camcorder oder einem Tamagotchi gezeigt wurde. Während Jugendliche früher mehrere Geräte besaßen, bedarf es heute nur ein Gerät, welches verschiedene Aufgaben erfüllt. Das Einstiegsbild wurde zum Anlass genommen, um zum einen über die Bedeutung solcher Geräte für die Jugendkultur zu sprechen.
Zur Jugend gehört die Abgrenzung von der Familie, das Bedürfnis nach Unabhängigkeit, die Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft, der Wunsch nach Anerkennung, aber auch Neugier und Risikobereitschaft. Das Smartphone befriedigt all diese Bedürfnisse.
Weil sie mit nur einem digitalen Endgerät bspw. Filme und Musik streamen, Fotos und Videos machen, Kontakte zu ihren Peers pflegen und nach Gleichgesinnten oder Vorbildern suchen können, ist es somit sinnvoll, zeiteffektiv und nachvollziehbar, dass unsere Jugendlichen sehr an ihren Smartphones hängen.
Der Medienreferent betonte aber auch stark, dass eben genau, weil die digitalen Endgeräte unzählige Möglichkeiten vereinen, Eltern vor eine große Herausforderung gestellt werden. Sie können nicht mehr nur erklären, wie man beispielsweise eine CD abspielt. Wenn Eltern ihrem Kind ermöglichen wollen, dass es mit einem Smartphone Musik hört, müssen sie sich mit der komplexen Aufgabe beschäftigen, ihren Kindern viele verschiedene Funktionen des Gerätes mit ihren Vorzügen, aber auch ihren Gefahren zu erklären. Es gilt sich bspw. mit Datenschutz- und Altersfreigabefragen zu beschäftigen. Aufgrund der rasanten Entwicklung und der ständig neu zur Verfügung stehenden Apps ist zu beachten, dass Eltern dieses nicht nur einmal tun können, sondern immer am Ball bleiben müssen. Was ich heute erklärt habe, kann morgen schon wieder überholt sein.
Der Medienreferent gab im weiteren Verlauf des Elternabends auch noch einige wichtige und hilfreiche Hinweise u.a. zu den Bereichen Social Media, Zugriffsrechte auf Fotos, GPS-Tracker, Chatfunktionen im Gamingbereich und InApp-Käufen.
Abschließend wurde noch daran appelliert, dass Eltern die Nutzung von Smartphones zwar zulassen, aber ganz dringend auch begrenzen und begleiten sollten. Fehler sollten ruhig zugelassen werden, aber Eltern müssten sich anschauen, was ihre Kinder sich ansehen und was sie machen. Hervorgehoben wurde auch nochmal, dass die eigene Fürsorge und der elterliche, persönliche Blick nicht so schnell von der Technik überholt werden und auch nicht so leicht „gehackt“ werden kann. Dementsprechend seien Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen wichtig, aber Eltern dürften sich darauf nicht verlassen.
Sehr hilfreiche Internetadressen mit Hinweisen zu allen möglichen Themen, die die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen betrifft, und auch zu Schutzvorkehrungen wurden wie folgt vom Medienreferenten genannt: