Seit ihrer Geburtsstunde im Jahr 1999 ist die Juniorwahl zum größten Schulprojekt Deutschlands herangewachsen. Es handelt sich um ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung, welches das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen und auf die zukünftige politische Partizipation junger Menschen vorbereiten möchte.
Auch die Schule im Allertal hat sich wieder an der Juniorwahl beteiligt. Die 8. bis 10. Klassen aller drei Schulzweige waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Vorab haben die Politik-Lehrkräfte die Europawahl im Unterricht thematisiert, um die Jugendlichen auf ihren Wahlakt vorzubereiten. Der Wahlvorstand und damit die Organisation der Stimmabgabe sowie die Auszählung wurde in die Hände der Schüler:innen gelegt.
„Richtig spannend“, findet eine Schülerin aus dem 8. Jahrgang. Und ein Schüler des 10. Jahrgangs hat seine Stimmabgabe möglich gemacht, obwohl er an dem festgelegten Termin seiner Lerngruppe nicht in der Schule war. „Es ist mir einfach wichtig“, erklärt er.
Koordinatorin Frau Single hatte die Wahlunterlagen für jede Klasse verteilt und die Wahlvorstände (je zwei Schüler:innen) darüber informiert, wie das Ganze ablaufen würde. Gemeinsam mit Frau Sinagowitz hat sie den Wahlraum mit Wahlurne, Wahlkabinen sowie Plätzen für den Wahlvorstand und Informationsplakaten zur Juniorwahl hergerichtet und die Wahl organisiert. Im Anschluss an die Stimmabgabe wurde zentral ausgezählt – genau wie bei der Europawahl nach dem Vier-Augen-Prinzip.
Ähnlich wie bei der Europawahl der Erwachsenen hat das Ergebnis der Juniorwahl gezeigt, dass viele junge Menschen offenbar große Zukunftssorgen haben, mit denen sie sich von den demokratischen Parteien nicht genug repräsentiert fühlen. Da besteht für die Schulen im Speziellen und die Gesellschaft im Allgemeinen Handlungsbedarf.
Von Stephanie Sinagowitz